Wann ist eine Folie recycelbar?

Wann ist eine Folie recycelbar

Der Begriff „Folie“ bezieht sich in diesem Artikel auf ein flexibles Verpackungsmaterial aus Kunststoff. Formal gilt ein Verpackungsmaterial als flexibel, wenn es eine Dicke von bis zu 250 Mikrometern hat. Die Wahl des Materials hängt hauptsächlich von der Anwendung, den spezifischen Wünschen des Kunden und manchmal auch von den Produktionsmöglichkeiten des Herstellers ab. Seit Jahren werden die Verpackungen weiter optimiert, so dass es mittlerweile unendlich viele Varianten gibt. Diese Variation macht das Recycling zu einer Herausforderung an sich und wir verstehen, dass unsere Kunden unsicher sind, ob das Material, das sie für die Verpackung verwenden, recycelbar ist oder nicht.

Theoretisch können fast alle Kunststoffarten separat recycelt werden. Trotzdem versuchen wir, grob zwischen 2 Typen zu unterscheiden:

  1. Folien, die technisch mäßig bis gut mechanisch recycelbar sind und;
  2. Folien, die technisch sehr eingeschränkt oder nicht mechanisch recycelbar sind.

(Lesen Sie hier alles über Mechanisches Recycling).

Die Rezyklierbarkeit des Materials selbst ist jedoch nicht die einzige Bedingung, die darüber entscheidet, ob eine Folie letztendlich recycelt werden kann. Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren, die das Recycling erschweren können. Dazu gehören der Grad der Verschmutzung, die Abmessungen des Materials, die Art und der Umfang der Bedruckung, das Vorhandensein von Zusatzstoffen (Farbstoffe, Kalzium, Flammschutzmittel usw.), das Vorhandensein von Aufklebern, Klebeband und Etiketten usw. Eine letzte wichtige Bedingung ist, dass die Recycling-Infrastruktur auf das jeweilige Material abgestimmt sein muss. Wenn es letztlich nicht aus einem größeren Materialmix abgetrennt wird, weil die richtige Technologie nicht zur Verfügung steht, weil der Recyclingprozess zu teuer oder kompliziert ist oder weil es einfach keinen Markt dafür gibt, dann besteht eine gute Chance, dass es trotzdem verbrannt oder deponiert wird.

Folien mit mäßiger bis guter mechanischer Rezyklierbarkeit

Dies sind vor allem Folien mit einer einfachen Struktur (die Monomaterialien) und insbesondere Folien aus Kunststoffen, die zur Gruppe der Polyolefine gehören, wie Polyethylen in verschiedenen Dichten (LLDPE, LDPE, MDPE und HDPE) und Polypropylen (obwohl PP etwas weniger recyclingfähig ist als PE).

Folien mit sehr eingeschränkter bis keiner mechanischen Rezyklierbarkeit

Monomaterialien, die aus anderen Kunststoffarten wie PET, PS, PVC oder PA bestehen, werden derzeit nicht sehr erfolgreich recycelt. Das Gleiche gilt für mehrschichtige Verpackungen, die aus verschiedenen Materialien bestehen, die z. B. miteinander laminiert sind oder in die Material eingelagert wird (sog. Multimaterialien). Denken Sie zum Beispiel an Knuspertüten, die oft aus PP mit Aluminium bestehen, oder an Bake-off-Sandwiches, die in einer Kombination aus flexibler Schale mit Deckfolie verpackt sind, wobei die Materialien PET, PE, PVdC, PA und EVOH alle zusammen in einer Verpackung verwendet werden. Da die Verpackungen nicht nur aus einer Materialart bestehen, ist es für Sortiergeräte (oder Sortierpersonal) schwierig, die Verpackungen überhaupt richtig zu trennen. Als nächstes müssten die in der Verpackung verwendeten Materialien physikalisch voneinander getrennt werden. Schließlich lassen sich die Materialien nicht gut miteinander vermischen, so dass das Rezyklat von schlechter Qualität sein wird. Die Trennung von miteinander verklebten Materialien ist jedoch zu kompliziert und/oder nicht wirtschaftlich.

Technologische Entwicklungen können es natürlich im Laufe der Zeit ermöglichen, mehr Materialarten zu recyceln. Wenn Sie nun eine kreisförmigere Verpackung entwerfen wollen (Design for Recycling), raten wir Ihnen, bei der Materialwahl Polyethylen den Vorzug zu geben. Berücksichtigen Sie jedoch immer die Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus. Wenn z. B. die Haltbarkeit oder der Schutz des Inhalts bei PE zu sehr geopfert wird, dann ist mehr Kreislauf nicht unbedingt nachhaltiger.

Faktoren, die bestimmen, ob eine Folie erfolgreich recycelt werden kann

Wenn Sie Verpackungen haben, die ganz (oder überwiegend) aus PE bestehen, bedeutet das leider nicht, dass sie unbedingt gut für das Recycling sind.

Der Recycling-Check der KIDV für flexible Verpackungen unterscheidet zwischen gut verwertbar, sinnvoll verwertbar, eingeschränkt verwertbar und unerwünscht bzw. nicht verwertbar. Der Entscheidungsbaum betrachtet die Sammlung, Störstoffe, Hindernisse bei der Sortierung und Hindernisse beim Recycling. Was beim Recycling-Check fehlt, aber in der Praxis relevant ist, ist die Art und der Grad der Verschmutzung.

Kurz gesagt, Verpackungen sind nur dann als Abfall recycelbar, wenn es sich um reine PE-Verpackungen handelt, die größer als A4 sind und frei von allen Arten von Verunreinigungen sind, wie z. B. Etiketten, nicht abwaschbarem Klebstoff, Zusatzstoffen (wie Barrieren, Beschichtungen und Füllstoffen) und Metallteilen. Im Prinzip stellt also jeder Zusatz ein potenzielles Hindernis für das Recycling dar. In der Praxis sind fast immer ein oder mehrere Zusatzstoffe vorhanden. Die gebräuchlichsten Zusätze wie Etiketten und Aufkleber werden oft erst später in der Lieferkette angebracht (z. B. am DC oder im Geschäft). Dadurch wird die Verpackung schnell weniger recycelbar oder das Endergebnis (das Recyclat) von schlechterer Qualität.

Erfassung und Störung
Netze (z.B. für Orangen und Zwiebeln), Verpackungen für Medikamente und Verpackungen, die zum chemischen Kleinmüll gehören, gehören laut Recycling-Check zum Restmüll und werden daher nicht als Kunststoff recycelt. Darüber hinaus muss das Material zunächst frei von störenden Substanzen wie oxo-abbaubarem Material, PVC, Elastomeren, Silikonen und nicht plastischen Materialschichten sein, um recycelt werden zu können.

Barrieren beim Sortieren und Recyceln
Die Schritte im werkstofflichen Recyclingprozess von flexiblen Verpackungen bestehen in der Regel aus Sortieren (automatisch oder manuell), Zerkleinern/Schreddern, Waschen, Trennen, Trocknen, Schmelzen, Granulieren (Granulierung) und erneutem Kühlen und Trocknen.Die Größe des Abfalls ist ein besonders wichtiger Faktor beim Sortiervorgang. Je kleiner der Abfall ist, desto schwieriger ist es, ihn bei der Sortierung zu erkennen und zu trennen, weshalb er auch als A4-Format bezeichnet wird.

Zusatzstoffe in der Folie können die Rezyklierbarkeit aus mehreren Gründen verschlechtern. Schwarzer Farbstoff zum Beispiel kann in manchen Sortieranlagen nicht erkannt werden und landet daher schnell in der Mischfraktion. Die Zugabe von Calciumcarbonat (ein häufig verwendeter Füllstoff) hat z. B. den zusätzlichen Effekt, dass das spezifische Gewicht des Materials erhöht wird. PE ist in der Regel leichter als Wasser, so dass ein übliches Schwimm-Zink-Trennverfahren verwendet werden kann, um schwerere Materialien (wie PA und PVC) aus dem Hauptstrom zu entfernen. Wenn das PE durch die signifikante Zugabe von Calciumcarbonat (oder einem anderen Additiv) schwerer als Wasser geworden ist, wird das Material dennoch aus dem Hauptstrom entfernt und landet in der Restfraktion. Andere Additive (z.B. EVOH oder Flammschutzmittel) können bei einem zu hohen Anteil (> 5 % wird heute oft als Faustregel verwendet) die Qualität des Recyclats oder den Extrusionsprozess negativ beeinflussen.

Spuren von (Papier-)Etiketten, Aufklebern und Klebstoffresten bleiben oft während des Recyclingprozesses vorhanden und wirken sich negativ auf die Qualität des Recyclats, den Recyclingprozess und/oder den Extrusionsprozess aus. (Lesen Sie hier mehr über Extrusion).

Metallteile, wie z. B. Heftklammern, können dazu führen, dass die gesamte Verpackung durch die Metalldetektion während des Sortiervorgangs in der Mischfraktion landet. Finden Metallteile ihren Weg in die weiteren Prozessschritte, verursachen sie auch dort Probleme. Dazu gehören Verschleiß, Verstopfung von Messern, Schnecken und Filtern sowie Leitungsstillstände aufgrund von Metallerkennung,

Verschmutzung

VerschmutzungObwohl viele Kunststoffabfälle durch kaltes oder heißes Waschen gut gereinigt werden können, werden in der Praxis nicht alle Abfälle akzeptiert und sie finden oft ihren Weg in die Verbrennungsanlage, unabhängig vom Material. Beispiele hierfür sind

  • Fettige Speisereste wie Öl, Mayonnaise und Butter, die sich nur schwer abwaschen lassen.
  • Unerwünscht sind auch Speisereste, die das Risiko von Bakterienwachstum, Gärung und Anlockung von Ungeziefer bergen.
  • Folien ohne übermäßige Lebensmittelrückstände, aber mit starkem Geruch (z. B. Fischverpackungen) werden von vielen Verarbeitern nicht akzeptiert.
  • Auch wenn sich auf oder in der Verpackung viele lebensmittelunverträgliche Materialreste befinden, wie z. B. Zement, Kalk, Sand/Erde/Flecken/Zweige, führt dies schnell zu Problemen während und nach dem Recycling.

Neben der Art der Verschmutzung führt auch der Verschmutzungsgrad dazu, dass der Abfall seinen Wert verliert. Schließlich zahlen die Verarbeiter oft nach dem Gewicht des Abfalls. Mehr Verschmutzung bedeutet weniger Umsatz und mehr Probleme, die entstehenden Abfallströme loszuwerden.

Warum ist werkstoffliches Recycling wichtig?

Die wichtigsten Mehrwerte lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Es trägt zur Vermeidung von Littering bei
  • Durch die Wiederverwendung von Materialien müssen wir weniger fossile Rohstoffe aus der Erde holen.
  • Auch das werkstoffliche Recycling hat in der Regel eine geringere Umweltbelastung als die Herstellung neuer Polymere oder das alternative Verfahren des chemischen Recyclings.
  • Nach der werkstofflichen Verwertung können die Materialien noch chemisch recycelt oder als Brennstoff zur Energierückgewinnung genutzt werden. Auf diese Weise holen Sie wirklich das Beste aus dem Material heraus.

Es gibt jedoch wichtige Vorbehalte:

Zum Beispiel ist Recycling nicht unbedingt gleichbedeutend mit vollständiger Kreislaufführung. Schließlich kann eine flexible (Lebensmittel-)Verpackung nach dem Recycling nicht wieder in einer vergleichbaren Lebensmittelverpackung verwendet werden. Dies ist hauptsächlich ein Problem der Lebensmittelsicherheit, aber auch die mechanischen Eigenschaften des recycelten Materials haben oft ihre Grenzen. Auch gefärbte oder bedruckte Verpackungen werden größtenteils nur als „buntes“ Granulat recycelt. Die Anwendungsmöglichkeiten sind daher eher begrenzt. Dies wird auch als Downcycling bezeichnet. Die Herausforderung besteht darin, das Downcycling so weit wie möglich einzuschränken. Dies ist nur möglich, wenn die Abfallströme so rein, sauber und getrennt wie möglich gehalten werden. Die Implementierung von geschlossenen Kreisläufen kann dazu beitragen.

Die Herausforderungen und Möglichkeiten unterscheiden sich von Kanal zu Kanal und von Region zu Region. Was für Haushaltsabfälle gilt, muss nicht für Gewerbeabfälle gelten, und die Sammelstruktur und die verfügbare Recyclingtechnologie können sich von Land zu Land (oder sogar von Region zu Region) unterscheiden. Verpackungsabfälle, die in Unternehmen anfallen (oft Sekundär- und/oder Non-Food-Verpackungen), wie z. B. im Einzelhandel, bei Logistikdienstleistern und in Produktionsbetrieben, sind oft weniger verunreinigt, und da in solchen Abfällen in der Regel ein Wert steckt, werden die Ströme oft schon an der Quelle recht gut getrennt. Für diese Ströme, die mindestens ein Drittel des gesamten Kunststoffverpackungsabfalls ausmachen, ist die Recyclingquote deutlich besser, als es die durchschnittliche Statistik zeigt. Innerhalb dieser Ströme sind die Herausforderungen oft geringer und die Möglichkeiten größer. Bei Verpackungen, die häufig als Abfall im Hausmüll (oder PMD) landen, ist es daher komplexer zu bestimmen, welche Änderungen wirksam sein können. Neben der Hinzuziehung eines Verpackungsexperten kann es auch hilfreich sein, Hausmüllverwertungsunternehmen wie Attero oder GP Groot zu konsultieren, oder auch die Wissenschaftler der Wageningen University & Research mit ihrem umfangreichen Wissen über Stoffströme.

Es gibt kontinuierliche technologische Entwicklungen (wie z.B. De-Inking, Desodorierung, feinere Sortierung, etc.) und die Absatzmärkte verändern sich ständig. Daher entwickeln sich auch die Möglichkeiten des Recyclings ständig weiter. Daher können bestimmte Erkenntnisse in diesem Bericht in naher Zukunft veraltet sein.

Design for Recycling (Gestaltung von Verpackungen, die optimal recycelt werden können) sollte kein Ziel an sich sein. Wenn die Umstellung von Laminat auf reines PE bedeutet, dass zu viel Haltbarkeit oder Produktschutz geopfert werden muss, dann müssen Sie untersuchen, ob die Umstellung insgesamt zu einem Umweltgewinn führt.

Design für Recycling ist nicht dasselbe wie die Verwendung von Rezyklat. Wenn viel mehr Verpackungen recycelt werden können, aber der Markt für Recyclat hinterherhinkt, dann wird das Recycling de facto immer noch begrenzt sein. Im Lebensmittelbereich ist der Einsatz von Rezyklat schwierig, aber es gibt noch zahlreiche Anwendungen, in denen Rezyklat in weit größerem Umfang eingesetzt werden könnte. Dies erfordert die Aufmerksamkeit der Verarbeiter und der Verpackungsindustrie, aber auch die richtigen wirtschaftlichen Anreize sind notwendig. Solange die Primärrohstoffe mit den Sekundärrohstoffen über den Preis konkurrieren, wird der Einsatz von Sekundärrohstoffen zurückbleiben.

Ersetzen von Laminaten durch recycelbare Folie

Bei einer Vielzahl von Verpackungsanwendungen sehen wir, dass das Laminat problemlos durch eine nicht-laminierte PE-Variante ersetzt werden kann, die sich hervorragend recyceln lässt. Ein Beispiel sind Tiefkühlkostverpackungen für Gemüse, Obst und Chips. Unsere spezielle (FFS-Folie) PE-Folie mit zusätzlicher Steifigkeit kann die erforderliche Festigkeit für die Verpackung bieten, ohne Zugeständnisse an den Schutz und die Haltbarkeit des Produkts machen zu müssen. Wir können diese Folie nun auch in einer Variante liefern, die problemlos und ohne Modifikationen auf Heißsiegelsystemen verarbeitet werden kann.

 

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