Ab 2026 gilt in der EU ein Verbot der Verwendung von PFAS in Verpackungen mit Lebensmittelkontakt. Diese Maßnahme ist Teil der umfassenderen europäischen PPWR (Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle, EU 2025/40), die darauf abzielt, die Umweltauswirkungen von Verpackungen zu verringern und die öffentliche Gesundheit besser zu schützen. Für Sie als Hersteller oder Verwender von Lebensmittelverpackungen ist es von entscheidender Bedeutung, sich jetzt auf diese Änderung einzustellen.
Was sind PFAS und warum werden sie verboten?
PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) sind synthetische Chemikalien, die wegen ihrer wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften häufig in Verpackungen verwendet werden. Beispiele hierfür sind Backpapier, Fast-Food-Verpackungen, Mikrowellen-Popcorntüten und beschichtete Snackverpackungen aus Papier. In einigen Fällen werden auch Fluorpolymere (eine Form von PFAS-Polymeren) als Verarbeitungshilfsmittel bei der Herstellung von Kunststoffen verwendet. Diese Stoffe werden dem Endprodukt nicht absichtlich zugesetzt und verhalten sich anders als die bekannten giftigen PFAS-Typen. Dennoch fallen sie seit der Überarbeitung der europäischen Gesetzgebung ebenfalls unter das Verbot von PFAS in Materialien, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, da sie möglicherweise Spuren von nichtpolymeren PFAS enthalten und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zunehmend Beachtung finden.
Das Problem: PFAS sind sogenannte "ewige Chemikalien". Sie bauen sich in der Umwelt kaum ab und reichern sich in Menschen, Tieren und Ökosystemen an. Wissenschaftliche Studien bringen PFAS mit gesundheitlichen Problemen wie Hormonstörungen, einem geschwächten Immunsystem, Leberproblemen und bestimmten Krebsarten in Verbindung (Quelle: The Guardian, 2023).
In Anbetracht dieser Risiken hat die Europäische Kommission über die PPWR beschlossen, PFAS in Verpackungen mit Lebensmittelkontakt ab 1. Januar 2026 verbieten (PPWR Artikel 21, Erwägungsgründe 20 und 21).
Was bedeutet das für Sie als KIVO-Kunde?
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass ab 2026:
- Lebensmittelverpackungen, die PFAS enthalten, dürfen nicht mehr auf den europäischen Markt gebracht werden;
- Dies gilt auch für Beschichtungen und Zusatzstoffe, die PFAS-Bestandteile enthalten;
- Die Verantwortung für die Einhaltung der Vorschriften liegt bei Ihnen als Hersteller oder Importeur der Verpackung.
Tipp: Verlangen Sie von Ihren Lieferanten ab sofort ausdrücklich Erklärungen über PFAS-freie Materialien (gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004).
Was sind sichere Alternativen?
Inzwischen gibt es mehrere PFAS-freie Alternativen:
- Barrieren auf Wasserbasis (Dispersionsbeschichtungen);
- Biopolymer-Beschichtungen;
- EVOH in Laminaten (bei korrekter Anwendung);
- Mehrschichtige Strukturen aus unbehandeltem LDPE (sofern nicht für den Kontakt mit Lebensmitteln wiederverwendet).
KIVO fügt seinen Verpackungen nicht absichtlich PFAS-Bestandteile zu und verfolgt kontinuierlich die Entwicklungen bei Beschichtungen und funktionellen Barrierebeschichtungen und führt aktiv Tests mit PFAS-freien Alternativen durch.
Wichtig im Zusammenhang mit dem PPWR
- Artikel 21 der PPWR verbietet PFAS in Lebensmittelverpackungen aufgrund ihrer Persistenz und Gesundheitsrisiken;
- Ab 2026 wird das Verbot in der gesamten EU gelten, auch für importierte Verpackungen;
- Es gibt keine Ausnahme für Produkte mit einer reinen Innenschicht. Somit fallen auch PFAS-beschichtete Mehrschichtstrukturen unter das Verbot.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Kann man PFAS-haltige Verpackungen noch verwenden, wenn sie vor 2026 hergestellt wurden?
Nein, sobald das Verbot am 1. Januar 2026 in Kraft tritt, dürfen sie nicht mehr in Verkehr gebracht werden, unabhängig vom Herstellungsdatum.
Sind biobasierte Verpackungen automatisch PFAS-frei?
Nein, einige biobasierte Verpackungen enthalten noch PFAS-Beschichtungen. Fragen Sie immer nach Zertifikaten.
Wie kann man feststellen, ob eine Verpackung PFAS enthält?
Fordern Sie von Ihrem Lieferanten eine Materialerklärung oder ein Dokument über die Einhaltung der Vorschriften für den Kontakt mit Lebensmitteln an. Geben Sie ausdrücklich an, dass PFAS ausgeschlossen werden müssen.
Kann man PFAS noch in Non-Food-Verpackungen verwenden?
Im Moment ja, aber das wird auch auf europäischer Ebene diskutiert. Es ist also Vorsicht geboten.
Gibt es einen Unterschied zwischen polymeren und nicht-polymeren PFAS?
Ja. Nichtpolymere PFAS sind giftiger und werden hauptsächlich in Beschichtungen verwendet. Polymere PFAS werden manchmal als Verarbeitungshilfsstoffe verwendet. Beide fallen jedoch unter das Verbot, das bis 2026 für Lebensmittelverpackungen gilt.
Zusammenfassend
Sie suchen Gewissheit über PFAS-freie Verpackungen und zuverlässige Alternativen, die zukunftssicher sind? KIVO hilft Ihnen gerne weiter. Wir denken vorausschauend über Lösungen nach, die den neuesten Vorschriften wie der PPWR entsprechen.
Wenden Sie sich noch heute an unser Team, um sich beraten zu lassen oder eine PFAS-freie Verpackungslösung zu finden, die zu Ihrem Produkt und Ihrem Produktionsprozess passt.